13.07.2021

Im Porträt: Pamina Hofstädter – Content-Expertin & Dozentin

Jung, innovativ und mit einer ausgeprägten Leidenschaft für Sprache und Kommunikation: Pamina Hofstädter, Modulleiterin der eLearning Academy for Communication und Content- und Online-Expertin bei KURIER Digital, erzählt uns im Interview mehr über sich, ihren Werdegang und ihre Aufgaben im Modul Praxisfeld Marketingkommunikation. Außerdem verrät sie Näheres zu den Lehrinhalten und -zielen des Moduls, spricht über ihre Aufgaben im PR-Ethik-Rat und wie Studierende der eLearning Academy von diesem speziellen Know-how profitieren.

Der Bereich Marketingkommunikation findet sich fast in Ihrem gesamten beruflichen Werdegang wieder. Erzählen Sie uns etwas darüber – wie kam es zur Leidenschaft und dem Berufswunsch Marketing Managerin?

Eigentlich wusste ich nach der Matura nicht so genau, was ich machen will. Ich habe aber immer gut und gerne für die unterschiedlichsten Themen geschrieben und fand Sprachen und Kommunikation faszinierend. So bin ich dann im Studium „Transkulturelle Kommunikation“ gelandet, in dem „Dolmetschen und Übersetzen“ gelehrt wird, und habe mich für die Sprachen Deutsch, Englisch und Französisch entschieden. Der Bachelor war sehr theorielastig – man übersetzt weniger, sondern schreibt mehr innerhalb der Sprache. Zum Beispiel musste ich einen französischen Beschwerdebrief in ein deutsches Interview umwandeln. Man sondiert und sortiert Ausgangsinformationen und transportiert diese an ein anderes Publikum mit einem anderen Ziel. Also nicht viel Unterschied zu dem, was man im Bereich Marketingkommunikation macht, nur eben meist ohne Sprachwechsel.

Für meinen Master habe ich mir dann etwas Praxisnäheres gewünscht und bin auf die Hochschule Burgenland und den Master „Information Medien Kommunikation“ (heute „Digitale Medien und Kommunikation“) gestoßen. Damals hatte ich bereits Praktika bei Orange, Drei und A1 in der internen Kommunikation absolviert. Das hat mir so viel Spaß gemacht, dass sich mein Weg Schritt für Schritt ergeben hat.

Meinen beruflichen Werdegang habe ich dann in einem Start-up im Bereich Content-Marketing fortgesetzt. Von App-Texten über Blogbeiträge bis hin zu Printmedien – werblich, aber auch weniger werblich. Das war der Beginn, durch den ich schließlich zu KURIER Digital gekommen bin. Dort begleite ich Content-Kampagnen von der Ideenfindung bis zum Reporting und schreibe beispielsweise viele Advertorials.

Wie wichtig ist für Sie das Thema Bildung beziehungsweise Weiterbildung im Bereich Marketingkommunikation?

Besonders wichtig, weil jährlich neue Medien, Plattformen und Trends dazukommen. Das Userverhalten ändert sich. Wir stehen jetzt bei teilweise über 80 Prozent mobilem Traffic auf Webseiten – das war vor fünf bis zehn Jahren noch ganz anders. Dieser Wandel ist derart schnell, dass es sehr hilfreich ist, wenn man sich laufend weiterbildet, unterschiedliche Praxisbeispiele mit neuen Blickwinkeln kennenlernt und von benachbarten Disziplinen profitiert.

Und woher kommt das Interesse, in diesem Bereich zu unterrichten?

Das hat mich gefunden (lacht). Silvia Ettl-Huber hat mich eigentlich gefunden. Sie und Michael Roither waren damals meine Studiengangsleiter an der Hochschule Burgenland und sind auf mich zugekommen, ob ich Interesse hätte, als Modulleiterin an der eLearning Academy mitzuarbeiten. Mein Wissen weiterzugeben kam mir schon sehr gelegen, da ich schon als Schülerin gerne Nachhilfe gegeben habe. Ich mag es, Themen, mit denen ich mich gut auskenne, und auch die Motivation und Begeisterung dafür weiterzugeben.

Was ist Ihre Aufgabe bei der eLearning Academy?

Das Modul, für das ich verantwortlich bin, heißt Praxisfeld Marketingkommunikation. Es wurde ursprünglich konzipiert und geschrieben, bevor ich es übernommen und weiterentwickelt habe. Dabei achte ich darauf, dass

  • die neuesten und aktuellsten Studien integriert werden,
  • neue Trends eingebunden sind und
  • aktuelle Praxisbeispiele aufgenommen werden.

Außerdem beurteile ich die abgegebenen Modularbeiten und gebe den Studierenden Feedback dazu.

Sie leiten das Modul Praxisfeld Marketingkommunikation. Was erwartet Studierende in diesem Modul? Welche Lehrinhalte und Kompetenzen erwerben sie hier?

Das Modul bietet einen Überblick über die Berufsfelder der Marketingkommunikation sowie die ethischen Grundlagen des Berufs. Es behandelt unter anderem die Unternehmenskommunikation, NPO-Kommunikation, B2B-Kommunikation sowie die Arbeit von Kommunikationsagenturen und ihren Zulieferorganisationen. Außerdem gibt das Modul einen Überblick über den Kommunikationsmarkt in der DACH-Region.

Ziel ist es, die einzelnen Berufsfelder und ihre Herausforderungen unterscheiden zu können sowie eine kommunikationsethische Einschätzung des eigenen Tuns zu erlangen. Die Prüfungsform besteht aus einem CheckUp – der zu 80 Prozent richtig beantwortet werden muss – sowie einer Modularbeit, deren Beurteilung die Modulnote ergibt.

Die Modularbeit ist praxisnah gestaltet und orientiert sich an realen Aufgabenstellungen, die Studierende auch im Berufsleben erwarten. Sie lernen etwa:

  • die Zielsetzung einer Kampagne zu erarbeiten,
  • notwendige Prozesse anzustoßen,
  • Agenturen auszuwählen und
  • Ergebnisse zu bewerten.

Was sollten Interessierte und Studierende für das Studium beziehungsweise das Modul mitbringen?

In erster Linie Interesse und Faszination für das Berufsfeld. Dadurch fällt es leichter, sich einzulesen, selbst zu recherchieren und eigene Ideen einzubringen. Das ist das Schöne an dieser Arbeit – wenn Studierende großartige und innovative Maßnahmen entwerfen, die man später tatsächlich in der Praxis umsetzen kann.

Praxisnähe ist also ein wesentlicher Vorteil des Studiums?

Absolut. Im Modul Praxisfeld Marketingkommunikation recherchieren die Studierenden auch bestehende Agenturen. Das ist ein wertvoller Einblick ins Berufsleben. Das Schöne an der eLearning Academy und am berufsbegleitenden Studieren ist, dass sich Ausbildung und Beruf gegenseitig befruchten. Man bringt Wissen und Erfahrungen aus dem Job ins Studium ein – und umgekehrt erhält man im Studium wertvolle Impulse für den Berufsalltag. Diese Verschränkung ist ein absoluter Vorteil dieses Masterlehrgangs.

Sie sind auch Ratsmitglied im PR-Ethik-Rat. Können Sie uns darüber mehr erzählen? Was ist der PR-Ethik-Rat und was ist Ihre Aufgabe?

Es ist eine sehr spannende Aufgabe für mich. Ich bin seit 2018 dabei. Der Österreichische PR-Ethik-Rat ist ein Selbstkontrollorgan der Branche. Er überwacht die Einhaltung ethischer Grundsätze der Öffentlichkeitsarbeit, untersucht Streitfälle und zeigt Missstände auf. Bürgerinnen und Bürger können sich jederzeit melden, wenn sie glauben, Fehltritte in der PR-Arbeit zu erkennen. Diese Fälle werden von den zwölf Mitgliedern geprüft, die aus Unternehmen und Agenturen stammen. Bei Bedarf werden Mahnungen ausgesprochen oder bei schweren Verstößen öffentliche Rügen erteilt.

Darüber hinaus bietet der PR-Ethik-Rat eine Supportfunktion für Kommunikatorinnen und Kommunikatoren. Wir möchten PR- und Marketing-Fachleute dabei unterstützen, ethisch korrekt zu arbeiten und dabei sowohl die Interessen der Branche als auch jene der Konsumentinnen und Konsumenten zu wahren.

Im vergangenen Jahr haben wir uns Schwerpunktthemen wie Influencer-Marketing und Content-Marketing gewidmet. Dabei haben wir einen Content-Marketing-Kodex entwickelt, der Content-Marketing und Native Advertising sowie deren Risiken wissenschaftlich beleuchtet. Außerdem haben wir fünf ethische Grundprinzipien formuliert und zehn praxisnahe Richtlinien für faires Content-Marketing erstellt. Diese sollen PR-Fachleuten eine Orientierung bieten und Mediennutzenden zugutekommen. Zusätzlich haben wir einen Influencer*innen-Leitfaden herausgegeben, der einen Selbsttest enthält, mit dem man herausfinden kann, ob man als Influencer gilt und wie man Postings korrekt kennzeichnet.

Inwiefern fließt Ihr Know-how aus diesem Bereich ins Modul Praxisfeld Marketingkommunikation ein?

Beide Kodizes sind Teil des Moduls und wurden direkt nach ihrer Veröffentlichung ergänzt. Sie kommen bereits in zahlreichen Modularbeiten der Studierenden zum Einsatz.

Was macht Ihrer Meinung nach eine gute Dozentin oder einen guten Modulleiter aus?

Fachliche Kompetenz und das Beherrschen des wissenschaftlichen Handwerks sind grundlegend. Ebenso wichtig ist, dass man in dem, was man unterrichtet, „zuhause“ ist – immer wieder neue Beispiele findet und diese mit Begeisterung an die Studierenden weitergibt.

Was machen Sie, wenn Sie nicht lehren?

Ich mache gerne Ballett. Das habe ich schon als kleines Mädchen begonnen und nie aufgehört. Es ist ein großartiger Sport für mich zum Ausgleich. Außerdem mache ich gerne Yoga oder Pilates, bin gerne draußen, gehe wandern oder im Sommer schwimmen. Ich bin auch kulturinteressiert, sehe mir gerne Ballettvorstellungen an oder gehe in Programmkinos. Wien hat hier sehr viele Angebote, und ich wohne in Wien, was das Ganze sehr praktisch macht. Ach ja, und ich reise sehr gerne.

Was möchten Sie Interessierten und Studierenden noch gerne mit auf den Weg geben?

Man sollte sich von seinen Interessen leiten lassen oder von dem, was man gerne und gut macht. Das ist zumindest das, was ich immer mache und was bei mir gut funktioniert hat. Nutzen Sie „das Glück des Fleißigen“.

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