Erfahrungsberichte · 14. September 2021
Erfahrungsberichte · 14. September 2021
Die gebürtige Norwegerin sprüht vor Energie, wenn man mit ihr spricht und strahlt geradezu vor Begeisterung, wenn sie von ihren Highlights im Masterstudium erzählt. Wir haben sie drei Monate nach ihrem Studienabschluss zum Interview gebeten und die Zeit als Studentin Revue passieren lassen.
Sie haben 2018 Ihr Studium Marketingkommunikation mit der Vertiefung Crossmediale Marketingkommunikation der FH Burgenland an der eLearning Academy for Communication gestartet, kommen auch beruflich aus der Branche.
Ich habe über zehn Jahre beim Österreichischen Roten Kreuz im internationalen Bereich gearbeitet. Danach war ich in der Privatwirtschaft einige Jahre Head of Marketing, inklusive Projektmanagement und Eventmanagement, weil mir diese Tätigkeit mehr Zeit für meine Familie ließ. Als mein Mann ein Jobangebot in Stockholm erhielt, sah ich die Chance, endlich ein Studium zu machen. Es musste allerdings ein Fernstudium und flexibel zu organisieren sein, um es auch im Ausland machen zu können. Das Angebot der eLearning Academy war daher genau das richtige und ich habe mein Studium gestartet.
Sehr, viel! Aus diversen privaten Gründen sind meine Familie und ich damals in Österreich geblieben, aber das hat meiner Motivation für das Studium keinen Abbruch getan! Mittlerweile bin ich wieder beim Roten Kreuz und leite diverse internationale Projekte, habe derzeit ein sehr breites Arbeitsspektrum, beschäftige mich neben dem Projektmanagements u.a. auch mit der Planung von Social Media und Kommunikationskampagnen bis hin zur Aufstellung einer Website samt online Bibliothek. Spannend ist auch, dass ich nun im Bereich Social Business bzw. Social Entrepreneurship und Corporate Social Responsibility Erfahrungen sammeln darf. Dazu kommt Eventmanagement und vieles mehr. Also egal was auf mich zukommt, ich kann alle Inhalte und Themen meines Studiums sowie alle Best Practice Beispiele und sogar meine eigene Masterarbeit direkt anwenden.
„The Show must go ONLINE: Online-Kommunikation als Instrument der Krisenkommunikation. Möglichkeiten und Herausforderungen für Unternehmen und Organisationen im Hinblick auf die Stakeholder-Beziehungspflege untersucht am Beispiel der Covid-19 Krise 2020 in Österreich“
Das ist ein sehr langer Titel, aber noch aktueller ging es damals kaum.
Gerade während des Lockdowns war ich überaus froh, ein online Studium zu absolvieren, weil ich völlig ungehindert weitermachen konnte. Und nicht nur das, Corona hat mir sogar bei meinem Studienfortschritt geholfen, wenn man das so sagen kann. Diese Zeit werde ich jedenfalls nie vergessen! Es war eine besondere Stimmung. Ich war damals in der glücklichen Lage, die leerstehende Wohnung von Freunden, die in Schweden wohnen, als „Studienort“ zu nutzen und bin fast jeden Samstag und Sonntag dort gewesen. Manchmal nur nachmittags, manchmal aber bis spät in die Nacht. Einige Male bin ich erst nach Mitternacht nach Hause gekommen, wenn ich in einem guten Fluss war und einfach weitermachen wollte.
Wir waren damals – so wie die meisten Menschen – immerhin alle zu Hause: Mein Mann, meine zwei Kinder im Teenageralter, ich selbst. Es war daher ein wahrer Segen, dass ich einen Ort geboten bekam, an dem ich in Ruhe arbeiten und lernen konnte und nicht gestört wurde. Hinzu kam dann noch das besondere Thema meiner Masterarbeit…Ja, es war tatsächlich eine Zeit, die ich nie vergessen werde!
Ich würde sagen, dass Selbstdisziplin das Um und Auf ist. Weil wenn alle anderen etwas unternehmen oder frei haben, muss man einfach trotzdem dranbleiben. Man verzichtet zwar während dieser Zeit auf einige Dinge, aber ich persönlich hatte auch immer im Kopf, dass diese Zeit enden wird – und diese Zeit ist jetzt gekommen (lacht fröhlich).
Ich hatte von Anfang an so viel Freude an meinem Studium und der Wunsch zu studieren war schon so lange da, ehe ich fand, was zu mir passte. Ich ging also voller Elan und Motivation in das Masterstudium und war von Anfang an begeistert! Der Lehrgang ist sehr gut strukturiert und klar aufgebaut und das Team sowie die ProfessorInnen waren stets motivierend und unterstützend. Seit Corona haben die meisten Menschen Erfahrungen mit online Kursen u.ä. gesammelt, aber das war während meines Studienstarts Anfangs 2018 noch nicht so. Ich habe damals einen Lehrgang gesucht, bei dem ich selbstbestimmt, flexibel und ortsunabhängig studieren kann – und genau das habe ich gefunden.
Nur manchmal habe ich mir gedacht, dass es vielleicht auch nett wäre, mit anderen Studierenden zusammenzusitzen, aber eigentlich bin ich bereits in einem Alter, in dem ich keine Gruppenarbeiten, Klassenräume und Stundenpläne mehr brauche (lacht).
Im Frühsommer 2020, kurz nach Ausbruch der Pandemie, hielt Prof. Dr. Michael Roither ein zweiteiliges Webinar zum Thema „Kommunikationschancen in der Coronakrise“. Kurz davor hatte ich das Modul „Krisenkommunikation und Reputationsmanagement“ absolviert und trug mich bereits mit dem Gedanken, meine Masterarbeit zu diesem Thema zu verfassen. Und nach dem ersten Webinar von Prof. Dr. Roither hatte es mich richtiggehend gepackt. Nachträglich betrachtet würde ich deshalb sagen, dass dieses Webinar, in Verbindung mit dem Modul und meiner Masterarbeit ein absolutes Highlight im Masterstudiums war.
Ich habe tatsächlich erst als junge Erwachsene in Deutschland und dann in Österreich Deutsch gelernt, aber mittlerweile ist Deutsch eine lebende Fremdsprache für mich, weil ich mit meiner Familie hier lebe und arbeite. Trotzdem hatte ich anfangs großen Respekt vor dem Gedanken, in einer Sprache, die nicht meine Muttersprache ist, zu studieren. Vermutlich war das Studium deshalb auch etwas mehr Arbeit für mich, als für Studierende mit deutscher Muttersprache. Und natürlich habe ich auch meine Korrekturleser für die eine oder andere Modularbeit gebraucht, aber mein Vokabular, Wortschatz und die Ausdrucksweise haben sich im Laufe des Studiums extrem erweitert. Summa summarum, bin ich sehr stolz auf mich und meine Leistung!
Ich war natürlich aufgeregt und hatte mir um zwei Uhr in der Früh nochmal meine Präsentation angeschaut. Natürlich war ich gut vorbereitet, aber eine Prüfung ist immer eine psychische Ausnahmesituation. Hinzu kam, dass die Prüfung in deutscher Sprache abzulegen war.
Nein, überhaupt nicht! Die Prüfungskommission war sehr bemüht, eine angenehme und nette Stimmung zu schaffen. Etwas, das online vielleicht gar nicht so einfach ist, aber es hat geklappt! Und besonders das Feedback im Nachhinein war ein weiteres Highlight meines Studiums! Meine Leistung nochmals mündlich von den ProfessorInnen bestätigt zu bekommen und die Glückwünsche am Ende der Prüfung zu erhalten, ist ein sehr erhabenes Gefühl.
Ich komme mit meinen zwei Kindern, meinem Mann und einer Freundin, die mich während des Studiums unermüdlich angefeuert hat. Ich wusste von Anfang, dass für mich keine online Sponsion in Frage kommt und ich notfalls auch ein Jahr warten würde, um eine reale Abschlussfeier zu erleben und mein Online Masterstudium auch vor Ort in Eisenstadt abzuschließen.
(lacht) Ja das ist eine gute Frage. Es ist beinahe komisch, jetzt wo es „vorbei“ ist. Das Studium hat mich immerhin lange begleitet. Ich muss mich wohl erst wieder daran gewöhnen, dass das Wochenende wieder zur Gänze mir und meiner Familie gehören. Ich werde auf jeden Fall mehr Zeit für Familie und Freunde, Garten, Haus und Sport verwenden. Und ich werde wieder auf Urlaub fahren, ohne meine Lernunterlagen mitzunehmen. Und natürlich wird auch mehr Zeit in meinen Job fließen, denn ich habe erst unlängst eine neue Position angenommen und arbeite derzeit viel.
Intensive Arbeitszeiten gut nutzen und dann wieder gezielt Pause machen! Ich habe im Sommer und zum Jahreswechsel eine Pause gemacht, und mir eine Auszeit gegönnt, aber wenn ich in einem guten Fluss war, dann habe ich nicht aufgehört, sondern einfach weitergemacht, egal was eigentlich am Plan stand oder wie spät es war.
Und last but not least: Holen Sie sich die Unterstützung Ihrer Familie und Freunde! Meine Kinder und mein Mann haben mich immer angefeuert und sehr unterstützt, das ist sehr wichtig und ich bin ihnen unglaublich dankbar.
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