14.10.2024

Zwei Studienformate, eine Mission: Wie ein lebenslanger Lerner Online- und Blended-Learning kombiniert

Flexibilität oder Struktur – welcher Studienansatz ist besser? Diese Frage stellt sich vielen Studierenden, die sich zwischen einem reinen Online-Studium und einem Blended-Learning-Format entscheiden müssen. Einer, der beide Formate gleichzeitig ausprobiert, ist ein langjähriger Bezirksgeschäftsführer und zweifacher Masterstudent. Mit über 25 Abschlüssen und seiner beeindruckenden Karriere hat er sich entschlossen, neben seinem Beruf noch zwei Masterstudiengänge zu absolvieren. Dabei bietet ihm das Online-Studium maximale Flexibilität, während das Blended-Learning-Format mit Präsenzzeiten eine andere Herausforderung darstellt. In diesem Interview gibt er spannende Einblicke in seine Erfahrungen mit beiden Studienformen. Seit 2023 ist Friedrich Radlspäck im Masterlehrgang Marketingkommunikation in der Vertiefung Crossmediale Marketingkommunikation der FH Burgenland bei uns inskribiert und glänzt mit einem herausragenden Notendurchschnitt. Seine Liebe zur Kommunikation begann bereits in der Schulzeit, als er an Redewettbewerben teilnahm. Diese frühen Erfahrungen legten den Grundstein für eine bemerkenswerte Karriere und ein Leben voller Lernen und Weiterentwicklung.

Wie ging es nach der Schulzeit weiter?

Nach der Polizeischule war ich 10 Jahre Polizeibeamter in Wien, in der Leopoldstadt. Ich habe damals u.a. als Kontaktbeamter auch freiwillig im Jugendbereich gearbeitet und Vorträge zur Drogenprävention und Ladendiebstählen an Hauptschulen gehalten. Die Bedeutung von Kommunikation war mir damals schon bewusst und ich habe deshalb früh begonnen, mich auch auf einer theoretischen Ebene mit diesem Thema auseinanderzusetzen. Mittlerweile bin ich seit 24 Jahren SPÖ-Bezirksgeschäftsführer in Neusiedl am See und habe mich laufend im Bereich der Kommunikation und der Wissenschaft weitergebildet.

Und zwar sehr intensiv. Ihrem Lebenslauf lassen sich mehr als 25 verschiedene Ausbildungen entnehmen.

Das ist richtig, ich war recht umtriebig (fröhlich). Unter anderem habe ich an der London Metropolitan University einen Bachelor gemacht sowie Zertifikate zum NLP-Practitioner, zum Kommunikationstrainer und zum Mentaltrainer sowie Diplome für Online Marketing, Social Media Management, Mediendesign, Digitalen Film und vieles mehr.

Wenn mich etwas streift, das mich interessiert, dann will ich einfach mehr wissen und dann will ich es auch richtig machen. In einem Coaching wurde mir einmal gesagt, dass ich eine Scanner-Persönlichkeit sei. Das bedeutet, dass ich mich für viele unterschiedliche Bereiche begeistern und überall etwas für mich rausholen kann.

Was treibt Sie an, wo Sie doch schon so viel gelernt haben und so viel können und kennen? Wofür noch ein Masterstudium?

(fröhlich) Selbstoptimierung. Vielleicht auch der Nachweis, dass ich etwas kann. Und natürlich meine Neugierde und Freude am Lernen. Denn selbst wenn ich etwas schon sehr lange beruflich mache und viel weiß, gibt es doch immer noch etwas Neues zu lernen und zu erfahren.

Man muss dazu auch sagen, dass ich neben meinem Fernstudium in Marketingkommunikation an der Hochschule Burgenland parallel auch ein zweites Masterstudium absolviere – eines im Blended-Learning-Format, also mit Präsenzzeiten.

Sie kennen also die unterschiedlichen Formate, können direkt vergleichen. Wo sehen Sie die Hauptunterschiede oder Vorteile?

Was ich wirklich großartig finde, ist das Online-Format dieses Studiums. Die freie Zeiteinteilung ist für mich ein enormer Pluspunkt, weil ich phasenweise überhaupt keine Zeit für das Studium habe – und dann wieder sehr viel. Im vergangenen Sommer, während der intensiven Vorbereitung auf die Nationalratswahl, hatte ich beispielsweise keine freien Ressourcen und konnte auch keine Modularbeit einreichen. Sobald es aber wieder ruhiger wird, kann ich mich wieder vermehrt dem Studium widmen. Und dann gibt es auch niemanden oder nichts, das mich ausbremsen würde. Anders als bei Gruppenarbeiten oder Präsenzzeiten, wo man sich dem vorgegebenen Tempo anpassen muss. Bei meinem Online-Studium kann ich jederzeit eine Modularbeit einreichen, ohne auf Beurteilungsfristen oder Deadlines achten zu müssen, und dann auch direkt weitermachen, wenn es meine Zeit erlaubt. Das schätze ich sehr!

Welchen beruflichen Mehrwert bietet Ihnen Ihr Fernstudium?

Die Inhalte selbst haben mich von Anfang an beeindruckt. Etliche Bereiche daraus sind mir ja bereits während meiner jahrelangen Berufstätigkeit begegnet, allerdings sehe ich im Studium eine viel stärkere Zielgruppenfokussierung. Diese wird in der Praxis häufig vernachlässigt, ist aber enorm wichtig in der Konzeptionsphase.

Können Sie ein Beispiel nennen?

Ich sehe das ganz stark im politischen Bereich, in dem ich arbeite – nicht nur in unserer Partei, sondern auch in anderen Parteien. Man versucht, möglichst viele Menschen mit denselben Botschaften zu erreichen. Aber im Studium wird sehr gut vermittelt, dass das so nicht funktioniert. Es braucht zielgruppenspezifische Botschaften, damit sich Menschen wirklich angesprochen fühlen.

Eine weitere wichtige Erkenntnis war, dass man in der Praxis viel zu schnell auf Maßnahmen anspringt, ohne sich überhaupt über die Strategie Gedanken zu machen. Es kann zwar nett sein, vielfältige Reels über Social-Media-Kanäle zu verbreiten – aber ob das auch wirklich relevant für die Zielgruppe ist, die man erreichen will, wird nicht immer ausreichend bedacht. Hier bieten mir das Studium und die vermittelten Theorien also einen tatsächlichen, praktischen Mehrwert für meinen Berufsalltag.

Wir sind jetzt mal neugierig. Was machen Sie, wenn Sie nicht gerade arbeiten oder studieren?

Ich bin ein Weltreisender und sehr neugierig. Neue Menschen und deren Lebensweise kennenzulernen, fasziniert mich sehr. Viele meiner Reisen unternehme ich auf meinem Motorrad – zum Beispiel bis nach Marokko oder sogar auf die Philippinen. Pro Jahr sind das etwa 15.000 bis 20.000 Kilometer.

Außerdem lese und schreibe ich sehr gerne. Inhaltlich bin ich stark im Sach- und Fachbuchbereich unterwegs. Hier und da auch ein Roman. Für mein eigenes Sachbuch über die NS-Zeit habe ich fünf Jahre intensiv recherchiert und Archive in Belgien, Serbien und sogar Israel durchorstet.

Sie kennen also die unterschiedlichen Formate, können direkt vergleichen. Wo sehen Sie die Hauptunterschiede oder Vorteile?

Was ich wirklich großartig finde, ist das Online-Format dieses Studiums. Die freie Zeiteinteilung ist für mich ein enormer Pluspunkt, weil ich phasenweise überhaupt keine Zeit für das Studium habe – und dann wieder sehr viel. Im vergangenen Sommer, während der intensiven Vorbereitung auf die Nationalratswahl, hatte ich beispielsweise keine freien Ressourcen und konnte auch keine Modularbeit einreichen. Sobald es aber wieder ruhiger wird, kann ich mich wieder vermehrt dem Studium widmen. Und dann gibt es auch niemanden oder nichts, das mich ausbremsen würde. Anders als bei Gruppenarbeiten oder Präsenzzeiten, wo man sich dem vorgegebenen Tempo anpassen muss. Bei meinem Online-Studium kann ich jederzeit eine Modularbeit einreichen, ohne auf Beurteilungsfristen oder Deadlines achten zu müssen, und dann auch direkt weitermachen, wenn es meine Zeit erlaubt. Das schätze ich sehr!

Welchen beruflichen Mehrwert bietet Ihnen Ihr Fernstudium?

Die Inhalte selbst haben mich von Anfang an beeindruckt. Etliche Bereiche daraus sind mir ja bereits während meiner jahrelangen Berufstätigkeit begegnet, allerdings sehe ich im Studium eine viel stärkere Zielgruppenfokussierung. Diese wird in der Praxis häufig vernachlässigt, ist aber enorm wichtig in der Konzeptionsphase.

Können Sie ein Beispiel nennen?

Ich sehe das ganz stark im politischen Bereich, in dem ich arbeite – nicht nur in unserer Partei, sondern auch in anderen Parteien. Man versucht, möglichst viele Menschen mit denselben Botschaften zu erreichen. Aber im Studium wird sehr gut vermittelt, dass das so nicht funktioniert. Es braucht zielgruppenspezifische Botschaften, damit sich Menschen wirklich angesprochen fühlen.

Eine weitere wichtige Erkenntnis war, dass man in der Praxis viel zu schnell auf Maßnahmen anspringt, ohne sich überhaupt über die Strategie Gedanken zu machen. Es kann zwar nett sein, vielfältige Reels über Social-Media-Kanäle zu verbreiten – aber ob das auch wirklich relevant für die Zielgruppe ist, die man erreichen will, wird nicht immer ausreichend bedacht. Hier bieten mir das Studium und die vermittelten Theorien also einen tatsächlichen, praktischen Mehrwert für meinen Berufsalltag.

Wir sind jetzt mal neugierig. Was machen Sie, wenn Sie nicht gerade arbeiten oder studieren?

Ich bin ein Weltreisender und sehr neugierig. Neue Menschen und deren Lebensweise kennenzulernen, fasziniert mich sehr. Viele meiner Reisen unternehme ich auf meinem Motorrad – zum Beispiel bis nach Marokko oder sogar auf die Philippinen. Pro Jahr sind das etwa 15.000 bis 20.000 Kilometer.

Stichwort Recherche. Haben Sie schon ein Masterarbeitsthema gewählt?

Damit habe ich mich ehrlich gesagt noch gar nicht auseinandergesetzt. Eventuell werde ich davor erst meine Masterarbeit in meinem anderen Studium einreichen und mein Studium an der Hochschule Burgenland pausieren. Auch hier kommt mir die Flexibilität des Online-Studiums sehr entgegen.

Wenn es dann so weit ist, werde ich vermutlich auch keine Konzeptionsarbeit, sondern eine Forschungsarbeit schreiben. Denn mir geht es weniger um die praktische Umsetzung von Erkenntnissen, sondern um die Erlangung neuer, wissenschaftlicher Erkenntnisse für die Fachcommunity. Thematisch würde mich beispielsweise die politische Propaganda interessieren, da ich mich in meiner Pension auch mehr damit auseinandersetzen möchte.

Sie schreiben nicht nur herausragende Noten, sondern sind trotz Ihres Zweitstudiums und Ihres Jobs rasend schnell. Was ist Ihr Erfolgsrezept?

Man muss verzichten lernen oder zumindest eine Entscheidung treffen: Mache ich jetzt eine Motorradtour oder gebe ich diese Modularbeit ab? Man kann nicht alles haben, und während eines berufsbegleitenden Studiums wird nun mal der Freizeitanteil kleiner. Deshalb ist es auch so wichtig, dass die Motivation stimmt und man sich für die Inhalte des Studiums interessiert. Dann fühlt es sich auch nicht so sehr nach Verzicht an.

Außerdem empfehle ich, sich einen individuellen Zeitplan zu machen. Wenn man ein reines Online-Studium absolviert, sollte das auch dem Lerntyp entsprechen. Manche Studierenden brauchen womöglich eine Peer Group und Präsenzunterricht. Ich persönlich habe das aber nie gebraucht und schätze die Flexibilität, die mir das Selbststudium hier bietet.

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Ein weiterer Aspekt ist die Betreuung. Ich habe bisher nur zweimal etwas gebraucht, habe dann auch prompt Antworten bekommen. Ich empfehle daher, wenn man Fragen hat, auch nicht zu zögern und sich direkt bei den Dozent:innen oder bei Frau Brandstätter, der Studienberaterin, zu melden.

Last but not least gehöre ich der Generation „Old School“ an und bin generell sehr haptisch veranlagt. Ich blättere gerne in Büchern und habe mir die Standardwerke des Marketings und der Kommunikationswissenschaft besorgt. Auch wenn das nicht notwendig ist, weil die Inhalte alle im Online-Campus sowie in der Online-Bibliothek der Hochschule Burgenland verfügbar sind, finde ich es nützlich, die Standardwerke immer bei der Hand zu haben – im wahrsten Sinne des Wortes.

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