Kontakt

Haben Sie Fragen?

Anrufen
E-Mail schreiben
Infomaterial anfordern
Titelbild für den Blogbeitrag "Ragebait Marketing - Geniale Strategie oder gefährliches Spiel?"

Studieren  ·  13. Februar 2025

Ragebait im Marketing: Geniale Strategie oder gefährliches Spiel?

Von geschrotteten Porsches, Rolex-Dogmen und Apple-Laptops im Müll: Warum LinkedIn-Posts immer extremer werden – und was Marken daraus lernen können

Kennen Sie das? Ein LinkedIn-Post geht viral, weil jemand behauptet, ein echter Business-Profi trägt Rolex oder weil ein angeblich erfolgreicher Unternehmer seinen Apple-Laptop in den Müll wirft, um eine provokante Botschaft zu setzen. Die Kommentarspalten explodieren, die Reichweite schießt in die Höhe – doch am Ende bleibt oft ein fader Beigeschmack.

Was passiert hier eigentlich? Die Antwort: Ragebait. Lassen Sie uns eintauchen in die kontroversesten Taktiken im digitalen Marketing.

Was ist Ragebait?

Ragebait ist eine bewusste Strategie, bei der provokante oder übertriebene Inhalte erstellt werden, um Empörung auszulösen – und dadurch maximale Interaktion auf Social Media zu generieren. Besonders auf LinkedIn ist diese Taktik mittlerweile weit verbreitet, hier zwei Beispiele:

Screenshots von Ragebait Marketing Postings auf LinkedIn

Diese überspitzten, absichtlich provozierenden Aussagen sorgen für wütende Kommentare, Shares und Diskussionen – was wiederum den Algorithmus dazu bringt, den Beitrag noch weiter auszuspielen.

Aber warum funktioniert das?

Psychologische und algorithmische Hintergründe von Ragebait

  1. Wut steigert Engagement: Studien zeigen, dass negative Emotionen – besonders Wut und Empörung – stärker zu Interaktionen motivieren als positive Inhalte. Menschen reagieren besonders stark auf Inhalte, die ihr Werte, Überzeugungen oder ihr Ego angreifen.
  2. LinkedIn-Algorithmen belohnen Reaktionen: Plattformen bevorzugen Inhalte mit hoher Interaktion. Wütende Kommentare oder kontroverse Diskussionen steigern die Sichtbarkeit des Beitrags enorm – egal, ob die Reaktionen positiv oder negativ sind.
  3. Polarisierung schafft Gesprächsstoff: Provokante Meinungen zwingen die Community dazu, sich entweder dafür oder dagegen zu positionieren. Das sorgt für virale Effekte – selbst wenn die Mehrheit den Beitrag ablehnt (Stichwort: Schweigespirale).

Das Ergebnis? Massive Reichweite – aber oft mit einem negativen Beigeschmack.

Wann kann Ragebait schaden?

Während diese Strategie kurzfristig extreme Aufmerksamkeit bringen kann, ist sie langfristig brandgefährlich – besonders für Unternehmen und Personal Brands, die auf Glaubwürdigkeit und Vertrauen setzen.

  1. Verlust von Authentizität & Seriosität; LinkedIn ist eine Business-Plattform – und wer zu oft auf Ragebait setzt, läuft Gefahr, nicht mehr ernst genommen zu werden. Einmal als Clickbait-Provokateur abgestempelt, kann es schwer werden, langfristig als Expert:in wahrgenommen zu werden.
  2. Negative Assoziationen mit der Marke: Diverse Studien zeigen, dass negative Publicity langfristige Schäden anrichten kann. Selbst wenn die Aufmerksamkeit hoch ist, kann eine schlechte Reputation nicht so leicht repariert werden.
  3. Shitstorm-Risiko: Social Media kann unberechenbar sein. Ragebait kann sich gegen die Ersteller:innen wenden und zu einem echten Reputationsproblem werden – wenn die Community sich nicht provozieren lässt, sondern geschlossen dagegen auftritt.

Gibt es eine kluge Alternative?

Ja! Polarisierung muss nicht gleich Ragebait sein.

  • Strategische Polarisierung: Eine klare Haltung zeigen, aber auf fundierte Argumente setzen
  • Thought Leadership: Expertise nutzen, um kluge Diskussionen anzuregen
  • Emotionales Storytelling: Menschen mit echten Geschichten statt provokanten Fake-Stories abholen

Beispiele für gelungene Polarisierung sind Marken wie Nike („Believe in something“ mit Colin Kaepernick) oder Patagonia, die sich klar für Nachhaltigkeit positionieren – ohne platte Provokation.

Ragebait auf LinkedIn – Ein Spiel mit dem Feuer

Ragebait kann enorme Reichweite generieren – doch für eine nachhaltige Marke oder eine glaubwürdige Personal Brand kann er mehr Schaden als Nutzen bringen. Wer wirklich erfolgreich kommunizieren will, setzt auf Substanz statt Provokation.

Linie

Sie möchten lernen, wie strategische Kommunikation funktioniert?

In unseren Fernstudienprogrammen mit Fokus auf Kommunikationsmanagement der Hochschule Burgenland bei uns zeigen wir Ihnen, wie Sie Social Media als Erfolgsstrategie nutzen – ohne Ihr Image auf Spiels zu setzen.

Holen Sie sich jetzt alle Infos zu unseren Programmen:

Weitere Beiträge

News  ·  29. Juli 2025

Storytelling Online Kurs für Influencer und KMU: Erzählen Sie, was wirklich wirkt

Erfahren Sie, wie der Storytelling Online Kurs für Influencer und KMU Ihren Arbeitsalltag erleichtert: Vom Einstieg in die Heldenreise über narrative Konzepte bis hin zu visuell überzeugender Content-Produktion – praxisnah, online und mit Diplomabschluss.

Mehr lesen

News, Studieren  ·  24. Juli 2025

Mit dem Skills Scheck den Diplomkurs „KI in Marketing und Kommunikation“ finanzieren

Erfahre, wie du mit dem Skills Scheck bis zu 50 % förderst bekommst – ideal für deinen Diplomkurs „KI in Marketing und Kommunikation“ an der eLearning Academy.

Mehr lesen

Studieren  ·  8. Juli 2025

Master Studium finanzieren – Tipps zu Kosten, Förderungen und Arbeitgeberunterstützung

Entdecken Sie, wie Sie Ihr Master Studium finanzieren können – mit Förderungen, Unterstützung durch Arbeitgeber:innen und cleveren Finanzierungstipps. Jetzt informieren!

Mehr lesen

Alle Beiträge