Masterarbeit über Künstliche Intelligenz im Marketing: Wie KI die berufliche Positionierung stärkt
Wie sind Sie zur Künstlichen Intelligenz gekommen?
Ich habe mich eigentlich relativ spät mit dem Thema auseinandergesetzt. Ein Freund hat mich darauf angesprochen und gefragt: „Arbeitest du eigentlich schon mit Künstlicher Intelligenz?“ Da wurde mir bewusst, dass ich mich mit dieser Technologie näher beschäftigen sollte. Als selbständige Grafikerin ist es essenziell, sich kontinuierlich weiterzubilden und wettbewerbsfähig zu bleiben. Dadurch entstand die Idee, KI in meine Masterarbeit einzubinden, um nicht nur theoretisch zu forschen, sondern auch einen direkten Nutzen für meinen Berufsalltag zu schaffen.
Worum geht es in Ihrer Masterarbeit?
Der Titel meiner Masterarbeit lautet: „Die Chancen und Risiken der Integration von Künstlicher Intelligenz bei der grafischen Gestaltung von Marketingkampagnen.“ Ich wollte erforschen, wie KI im kreativen Prozess unterstützen kann, welche Vorteile sie bietet, aber auch, wo ihre Grenzen liegen. Dazu habe ich zunächst das Thema Marketing allgemein behandelt und dann den gesamten kreativen Prozess analysiert – von der Ideenfindung bis zur Umsetzung.
Welche Erkenntnisse haben Sie aus Ihrer Masterarbeit gewonnen?
KI kann enorm helfen, vor allem wenn es um die Ideenfindung geht. Oft steht man vor einer „weißen Wand“ und weiß nicht, wo man anfangen soll. Hier kann KI Vorschläge liefern, die einem neue Denkanstöße geben. Auch bei der Zielgruppenanalyse oder bei der Konzeption von Social-Media-Kampagnen kann KI sehr unterstützend sein. Ich kann heute beispielsweise Bilder generieren lassen, die genau auf die Anforderungen meiner Kund:innen zugeschnitten sind. Das spart enorm viel Zeit, die man früher für die Suche in Bilddatenbanken benötigt hat.
Wie sind Sie methodisch vorgegangen?
Ich habe eine umfassende Literaturrecherche durchgeführt, eine Inhaltsanalyse gemacht und Expert:inneninterviews geführt. Anfangs hatte ich Sorge, dass es zu wenig Literatur gibt, da das Thema noch recht neu ist. Aber über die Online-Bibliothek der Hochschule Burgenland und auch in internationalen Publikationen habe ich dann doch überraschend viele und wertvolle Quellen gefunden.
Sehen Sie Ihre Masterarbeit als eine Art Gebrauchsanweisung?
Ja, auf jeden Fall. Ich habe alle relevanten kreativen Prozesse beschrieben und aufgezeigt, wie KI von Grafiker:innen sinnvoll eingesetzt werden kann. Ob es um die Ideenfindung, die Zielgruppenanalyse oder die Umsetzung von Marketingmaterialien geht – meine Arbeit bietet konkrete Anwendungsszenarien, die auch anderen in meinem Berufsfeld helfen können.
Wo liegen die Grenzen und Risiken der KI?
Ein großes Thema sind die ethischen Aspekte. KI basiert auf bestehenden Datensätzen, die teilweise Verzerrungen oder Diskriminierung enthalten können. Es ist wichtig, den Output immer kritisch zu hinterfragen und die Ergebnisse zu überprüfen. Auch der Datenschutz und das Urheberrecht sind heikle Punkte. Wenn ich beispielsweise ein KI-generiertes Bild verwende, habe ich daran kein exklusives Nutzungsrecht. Das könnte problematisch sein, wenn ein Konkurrent dasselbe Bild nutzt. Zudem gibt es das Problem der „Halluzinationen“ – KI kann falsche oder nicht existierende Fakten generieren. Ich habe in meiner Literaturrecherche sogar eine vermeintlich seriöse Quelle gefunden, die es dann aber gar nicht gab. Das zeigt, wie wichtig es ist, Informationen sorgfältig zu prüfen.
Wie hat sich Ihre berufliche Positionierung durch die Masterarbeit verändert?
Meine Masterarbeit hat mir eine neue Expertise verschafft, die mir im Berufsleben sehr weiterhilft. Ich setze KI täglich ein – sei es für die Erstellung von Redaktionsplänen, die Zielgruppenanalyse oder die Bildgenerierung. Da ich als Einzelunternehmerin arbeite, ist KI für mich wie eine Assistentin geworden, die mich effizienter macht und meine kreative Arbeit unterstützt.