
Marketingkompetenz in der Start-Up-Gründung: Wie Alexander Bichler vom IT-Operator zum Tech-Unternehmer wurde
Alexander Bichlers Weg war alles, nur nicht gewöhnlich: HTL-Abschluss, Dienst bei der Feuerwehr, später hohe Verantwortung bei der Austro Control – und heute Gründer eines Tech-Start-ups, das sich der Waldbrandprävention verschrieben hat. Was nach einer geradlinigen Karriere klingt, war in Wahrheit ein Weg mit klugen Entscheidungen und spannenden Etappen. Eine davon: das berufsbegleitende Masterstudium in Marketingkommunikation. Warum gerade dieses Studium den Unterschied machte – und welche Tipps er Gründungsinteressierten mit auf den Weg gibt – erzählt er im Interview.
Wie sind Sie dahin gekommen, wo Sie heute stehen?
Schon während der HTL war für mich klar: Ich will etwas Technisches machen – aber mit Sinn. Schon damals war ich bei der Freiwilligen Feuerwehr aktiv, was mir gezeigt hat, wie wichtig es ist, im Ernstfall schnell, strukturiert und mit kühlem Kopf zu handeln. Diese Erfahrung prägt mich bis heute.
Später habe ich bei der Austro Control in einer der verantwortungsvollsten technischen Rollen Österreichs gearbeitet: als IT-System Operator im Service Control Center. Die Arbeit war spannend, aber mir fehlte die Möglichkeit, eigene Ideen umzusetzen. Ich wollte nicht mehr nur Prozesse optimieren, sondern Innovation gestalten.
So entstand mein Start-up. Wir entwickeln Systeme zur Prävention von Waldbränden – mit Drohnentechnologie und künstlicher Intelligenz. Die Idee entstand aus einem persönlichen Anliegen und einer realen Notwendigkeit: Waldbrände nehmen zu und verursachen rund 15 % der globalen CO₂-Emissionen. Wir müssen also dringend handeln.

Was waren Ihre bisher größten Erfolge auf diesem Weg?
Auf jeden Fall die Möglichkeit, Vollzeit an meinem eigenen Unternehmen zu arbeiten – und die positive Resonanz auf das, was wir tun. Besonders stolz bin ich auf unseren Erfolg beim AustrianStartups Entrepreneurial Leadership Program: Beim Demo Day konnten wir uns unter 75 talentierten Gründer:innen den ersten Platz sichern.
Mittlerweile sitze ich selbst im Board des Entrepreneurial Leadership Program, wurde als Global Shaper in den World Economic Forum Global Shapers Hub Vienna aufgenommen, erhielt ein Stipendium für das Europäische Forum Alpbach und bin als Dozent für zwei Kurse an einer Privatuniversität tätig.

Was sind Ihre Stärken und wie helfen sie Ihnen als Gründer?
Ich kann Technik, ich verstehe Betriebswirtschaft, und ich habe durch das Studium gelernt, wie man all das verständlich kommuniziert. Diese Kombination ist in einem Tech-Start-up Gold wert.
Gerade am Anfang muss man Ideen nicht nur entwickeln, sondern auch verkaufen – an Investor:innen, Partner:innen und Co-Founder. Viele technische Gründer:innen unterschätzen, wie entscheidend es ist, das Produkt auch „outside the lab“ zu erklären. Ohne strategische Kommunikation bringt selbst die beste Technologie wenig.
Warum ist Kommunikation in der Start-up-Phase so entscheidend?
In meiner Masterarbeit habe ich mich genau damit beschäftigt: Wie beeinflusst Kommunikation die Co-Founder-Suche? Ich habe festgestellt, dass positive, transparente Kommunikation die richtigen Menschen anzieht – jene, die nicht nur fachlich passen, sondern auch wirklich an die Idee glauben.
Gerade in der Anfangsphase entscheidet sich vieles über Motivation. Wer klar kommuniziert, wofür er steht, zieht Mitstreiter:innen an, die intrinsisch motiviert sind – und das macht langfristig den Unterschied.

Welche Empfehlung geben Sie anderen Start-up-Gründer:innen mit auf den Weg?
Je größer der Impact, desto leichter findet man gute Leute – und auch Geldgeber:innen. Menschen wollen an etwas arbeiten, das Sinn hat. Wenn du es schaffst, dein „Why“ klar zu formulieren, öffnen sich viele Türen.
Und: Wisse, was dir wirklich wichtig im Leben ist. Die vielen Krisen, in denen wir uns befinden, können sonst schnell handlungsunfähig machen. Die moderne Wissenschaft hilft uns enorm, aber sie liefert nie alle Antworten. Ebenso wichtig ist das nicht-intellektuelle Erfahren von Stille – etwa durch Meditation.
Wie haben Sie das Studium mit Job und Gründung unter einen Hut gebracht?
Der Schlüssel war die Flexibilität. Das Fernstudium war orts- und zeitunabhängig – das hat mir erlaubt, mein Lerntempo selbst zu bestimmen. Ich konnte lernen, wann es für mich am besten passte: abends, am Wochenende oder unterwegs. Selbst während längerer Zugfahrten oder im Urlaub konnte ich weiterlernen.
Ehrlich gesagt: Ich habe das Studium auch als Ausgleich gesehen. Es war kein Pflichtprogramm, sondern ein Hobby. Ich habe Spaß daran, Neues zu lernen – und ich wusste, wofür ich es tue. Das hilft ungemein, dranzubleiben.
Alexander Bichlers Weg zeigt: Marketingkommunikation ist kein „Nice-to-have“ im Start-up, sondern ein Muss – gerade in der Tech-Branche. Wer Innovation vorantreiben will, muss sie auch verständlich machen können. Mit der richtigen Kombination aus technischer Kompetenz, wirtschaftlichem Denken und strategischer Kommunikation lassen sich Ideen nicht nur denken, sondern realisieren. Und genau das hat Alexander geschafft – u. a. mit einem Fernstudium, das Flexibilität und Relevanz ideal verbindet.
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