Erfahrungsberichte · 23. November 2021
Erfahrungsberichte · 23. November 2021
Christine Fekesa ist Studentin im Masterlehrgang Marketingkommunikation in der Vertiefung „Crossmediale Marketingkommunikation“ der FH Burgenland an der eLearning Academy for Communication. Sie ist seit vielen Jahren erfolgreich als Einzelunternehmerin im Kreativbereich tätig und entschied sich dennoch für eine fundierte wissenschaftliche Weiterbildung – ein berufsbegleitendes Masterstudium.
Wieso? Im Interview verrät uns die heute 52-jährige mehr über ihre Beweggründe, die Herausforderungen des berufsbegleitenden Studierens und wie sie es trotz Selbständigkeit schafft, in Rekordzeit zu studieren.
Vorweg: Für mich ist dieses Studium ein totales Privileg! Ich wollte immer schon Studieren, aber es ging sich zeitlich und organisatorisch nie aus. Grundsätzlich bin ich ein Mensch, der gerne lernt und eine Weiterbildung muss auch nicht unbedingt in einem institutionalisierten Rahmen wie einer (Hoch-)Schule oder einem Kurs stattfinden. Ich kann mir Dinge sehr gut selbst erarbeiten und beibringen. Aber irgendwann war ich trotzdem an den Punkt angelangt, an dem der Wunsch nach einer geführten und wissenschaftlich fundierten Ausbildung so groß war, dass ich mich auf die Suche nach einem geeigneten Lehrgang gemacht habe.
Ich habe nach etwas gesucht, das sich mir und meiner Lebenssituation maximal flexibel anpasst. Ich bin als Einzelunternehmerin im Kreativbereich tätig und habe einen sehr zeitintensiven Berufsalltag. Unter anderem schreibe ich Konzepte und Drehbücher und führe auch Regie für Bewegtbild. Meine Drehtage dauern immer sehr lange. Eigentlich ist mein ganzer Arbeitstag zeitlich sehr unberechenbar. Deshalb empfinde ich es geradezu als Luxus, studieren zu können. Ich spare unglaublich viel Zeit im Vergleich zu einem Regelstudium, weil der Lehrgang so kompakt und flexibel organisiert ist.
Es ist einfach die Freude an den Inhalten und die Klarheit der Struktur! Ich kann sogar sagen, dass ich von Modularbeit zu Modularbeit mehr Freude an dem Masterstudium habe.
Während der ersten Corona-Monate konnten wir auch weniger Drehtage verwirklichen und ich habe die Zeit genutzt, um mich vermehrt meinem Studium zu widmen. Ich konnte mich geradezu reinhängen und die Inhalte vertiefen. Nach jedem Feedback der DozentInnen habe ich mehr Blut geleckt. Wenn man gelobt wird, gute Noten erzielt und sieht, dass man keine Nummer ist, sondern wirklich gut betreut wird, dann wirkt das extrem motivierend.
Aber ja doch! Ich bin heuer 52 Jahre geworden und nach meinem Empfinden ist es nie zu spät zu lernen und sich weiterzubilden. Und wenn man das große Glück hat, ein Studium zu finden, das man eins zu eins im Job anwenden kann, dann würde ich das definitiv jedem empfehlen – unabhängig von Alter oder Jobposition!
Das Masterstudium bietet mir so viele neue Inhalte und jede Menge Möglichkeiten, mein eigenes, vorhandenes Wissen nochmal zu vertiefen. Konkret lässt sich das Modul „Kommunikationskampagnen und -konzeption“ nennen, in dem ich gelernt habe, wie ein ideales Konzept aussieht. Ich arbeite seit Jahrzehnten in oder mit Agenturen, habe wirklich viel Praxiserfahrung – aber der Zugang, den mir in diesem Studium durch die Modulleiterin Frau Renée Hansen vermittelt wurde, ist wirklich brillant! Dieser neue Zugang zur Konzeptionsarbeit ist nicht nur hilfreich und spannend, sondern gibt mir eine weitere Argumentationsgrundlage an die Hand, wenn ich zu KundInnen komme. Das nenne ich wirklich einen Mehrwert!
Wenn ich an die Schulzeit zurückdenke, kommen mir diese typischen Merksätzchen in den Sinn. In meiner Schulzeit war das Credo „auswendig lernen“. In diesem Studium wird ein ganz anderer Zugang gewählt. Die Materialien sowie die Module sind sehr gut organisiert, die Aufbereitung der Inhalte ist top.
Wir als Studierende lernen, indem wir selbst Ausprobieren und Machen. Der hohe Praxisbezug bietet mir einen absoluten Mehrwert. Zum Beispiel habe ich aufgrund meines Berufs einen eher werblichen Schreibstil. Durch das laufende Feedback der ProfessorInnen ich habe ihn aber immer weiterentwickelt und mittlerweile macht mir das wissenschaftliche Arbeiten extrem viel Spaß!
Das bin ich! Selbst das Rechtsmodul ist super spannend. Die Kreativen sind in der Regel keine großen Freunde von Paragrafen, und ich war anfangs auch recht unsicher, wie ich mir mit diesem Fach tun werde. Aber letztendlich war ich sehr angenehm überrascht und habe schnell festgestellt, dass ich selbst diese Inhalte unmittelbar umsetzen kann.
Sicherlich das Selbstmanagement. Man sollte bereits zu Beginn des Studiums einen groben Zeitplan im Hinterkopf haben. Denn natürlich lauern überall Ablenkungen, aber mit Konsequenz und Zeitmanagement lässt sich das gut managen.
Ich denke, diese Selbstständigkeit zum Arbeiten ist eine wichtige Voraussetzung für ein Fernstudium. Denn es ist niemand da, der einen ermahnt oder an eine Abgabe erinnert. Es gibt keine Timeslots, Abgabefristen oder Deadlines und möglicherweise braucht das der eine oder andere. Für mich allerdings war bereits das Feedback auf die Modularbeiten so motivierend und natürlich auch die Inhalte selbst so spannend, dass ich eigentlich immer weiter machen wollte – auch ohne künstlichen Zeitdruck von Außen.
Jedes Modul schließt mit einer Art Seminararbeit – einer sogenannten Modularbeit – ab. Meistens sind das Konzeptionsarbeiten oder Fallbeispiele. Im Modul „Text und Visualisierung“ sollten wir Storytelling-Beispiele, hinter denen sich tatsächliche Geschichten verbergen, suchen und analysieren. Ich hatte das Beispiel Coco Chanel und ihr Imperium gewählt und die Professorin meinte u.a., dass ich ein sehr schönes Beispiel herausgesucht hätte, das selten gewählt wird. Insgesamt habe ich die Erfahrung gemacht, dass sämtliche Feedbacks die ich von den DozentInnen erhalten habe, zusätzlich zum fachlichen Input, immer auch sehr persönlich und wertschätzend formuliert wurden. Das finde ich sehr schön!
Der erste Schritt ist, sich für die Themen des Fernstudiums zu interessieren. Ich würde empfehlen, sich gut zu informieren und genau die Fragen zu stellen, die einen bewegen – entweder bei einem Info-Abend oder in einem individuellen Beratungsgespräch. Es gibt keinen Grund, scheu zu sein und es wäre schade, wenn man das Studium nicht belegt, nur weil man sich nicht fragen traut.
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