20.04.2021

Im Portrait: Friedrich E. Seeber – Spezialist für Urheber- und Markenrecht

Wieso gibt es eigentlich ein Rechtsmodul in einem Marketingkommunikations-Studium?

Nun, es geht im Rahmen des Moduls Recht nicht darum, aus den Studierenden Juristinnen und Juristen zu machen. Doch Kommunikation kann nie losgelöst von rechtlichen Aspekten betrachtet werden. Das heißt, man kann nicht kommunizieren, ohne juristische Dimensionen in der Kommunikation zu haben. Und beruflich erfolgreiches Handeln setzt gerade in der Kommunikationsbranche die Kenntnis spezieller rechtlicher Aspekte voraus. Wenn man also eine entsprechende Vorbildung hat, weiß man eher, wann man Fachexpertinnen und Fachexperten zu Rate ziehen sollte.

Können Sie ein Beispiel nennen?

Stellen Sie sich vor, Sie sind verantwortlich für die Administration und inhaltliche Gestaltung einer Unternehmenswebsite sowie das Marketing. Dabei können beispielsweise folgende Fragen auftreten:

  • Verstößt die Domain gegen Markenrechte, sonstige Kennzeichenrechte oder Namensrechte Dritter, sodass im schlimmsten Fall die Löschung der Domain droht?
  • Welche Inhalte (Bilder, Texte, Audiofiles etc.) kann ich verwenden?
  • Gibt es Werbebeschränkungen für bestimmte Produkte (z. B. Arzneimittel oder Tabakwaren)?

Wie Sie sehen, kann ein relativ einfacher Lebenssachverhalt eine Vielzahl rechtlicher Fragen aufwerfen. Dabei den Überblick zu behalten und die richtigen Entscheidungen zu treffen, setzt entsprechende Kenntnisse oder zumindest ein geschultes Problembewusstsein voraus. Hier knüpft das Modul Recht an, um diese Kompetenzen zu vermitteln bzw. zu vertiefen.

Was sind Ihre Lieblingsthemen? Wofür können Sie sich besonders begeistern?

Mein beruflicher Fokus, gleich ob in der Beratung oder Lehre, liegt auf den Rechten am geistigen Eigentum sowie dem gewerblichen Rechtsschutz – insbesondere im Urheber- und Markenrecht. In diesen Bereichen begeistert mich vor allem der Kommunikationsaspekt, der hier besonders stark ausgeprägt ist.

Ich konnte im Laufe der Jahre immer wieder Starthilfe im Bereich Markenimplementierung und Markenkommunikation für Start-ups sowie für etablierte Unternehmen leisten.

Auch Datenschutz war schon immer ein Thema für mich und hat in den letzten Jahren deutlich an Bedeutung gewonnen. Seit Inkrafttreten der DSGVO ist jedenfalls eine breite Sensibilisierung und Awareness in der Gesellschaft festzustellen.

Wie sind Sie eigentlich zur Lehre gekommen?

Das hat sehr früh begonnen, direkt nach meinem Studium Anfang der 2000er-Jahre. Ich arbeitete zunächst als Tutor im Bereich Strafrecht an der Juristischen Fakultät der Universität Hannover sowie später als Korrekturassistent. 2005 kam ich im Zuge eines wissenschaftlichen Projekts nach Österreich und beschäftigte mich dort mit urheberrechtlichen Fragen des E-Learnings.

Was unterscheidet die Online-Lehre von der Präsenzlehre?

Ich persönlich bin eher Anhänger der Präsenzlehre, weil die Interaktion anders ist – am Ende des Tages sind wir doch alle soziale Wesen. Sprache, Mimik, Körpersprache und viele andere Elemente sind wichtig, um nachvollziehen zu können, ob Studierende den Inhalten folgen. Eventuelle Verständnisschwierigkeiten können so schneller erkannt und ausgeräumt werden.

In der Online-Lehre sehe ich meine Studierenden seltener – wir sind auf das Hören oder Lesen beschränkt. Daher hängt viel vom Engagement der Studierenden ab. Ein abwechslungsreicher Einsatz didaktischer Elemente wie Vorträge, Gruppenarbeiten, Case Studies, digitale Whiteboards, Videos und Präsentationen ist hier sehr förderlich.

Den großen Vorteil sehe ich in der räumlichen und zeitlichen Unabhängigkeit sowie Flexibilität. Man darf auch die Kostenseite nicht vergessen: Bei Online-Lehre fallen keine Reise- oder Übernachtungskosten an, und vorhandene Zeitkontingente können effizienter genutzt werden. Gerade im Bereich der akademischen Weiterbildung sehe ich hier große Vorteile.

Was gibt es privat über Sie zu wissen?

Wenn ich nicht am Schreibtisch sitze, dann laufe ich – gerne auch mal einen Marathon. Außerdem schwimme ich, fahre Rad und koche leidenschaftlich gern. Ich mag es, in geselliger Runde bis spät in die Nacht zusammenzusitzen.

Und wenn ich nicht gerade sitze, laufe oder koche, schmökere ich am liebsten in Büchern über Astrophysik, Kommunikation oder Psychologie.

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