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Julia Gottesheim, frischgebackene Master-Absolventin mit einem glänzenden Abschluss, steht bereit, ihre Erfolgsgeheimnisse zu enthüllen. Von nächtlichen Lernsessions bis zur souveränen Präsentation – Flexibilität und Vorbereitung waren der Schlüssel zum Erfolg, garniert mit unerwarteten Belohnungen kurz vor dem Ziel.

Ihre Reise führte sie durch verschiedene Branchen, bevor sie sich ihrer Leidenschaft für Marketing widmete. Seit Jahren im Digitalen Marketing tätig, schätzt sie die Zusammenarbeit mit Kolleg*innen und Agenturen. Ihre berufsbegleitenden Studiengänge betrachtet sie als die größten Meilensteine ihrer Karriere – eine Entscheidung, die sich trotz Doppelbelastung als lohnenswert erwies.

Sie sind seit zehn Tagen stolze Besitzerin eines Master-Titels im Feld Marketingkommunikation. Wie geht es Ihnen jetzt, nach Ihrem Studium?

Ich glaube, ich habe den Studienabschluss noch gar nicht richtig verarbeitet und realisiert. Erst vor wenigen Tagen bin ich über meine ausgedruckten Dokumente mit den Zitier- und Genderrichtlinien zur Masterarbeit gestolpert und habe mir automatisch gedacht: „Das brauch ich noch, wo räume ich das am besten hin?“ Bis ich mich gedanklich korrigiert habe.

Abseits von Ihrer jetzt wieder Lernmaterial-freien Wohnung, welche Veränderungen konnten Sie im Alltag beobachten?

(fröhlich) Ich schlafe jetzt wieder.

Ich habe im Laufe des Studiums sehr viele Nachtschichten eingelegt, weil ich nachts einfach am besten arbeite. Keine Termine, keine Anrufe, keine Störungen. Ich mag die Ruhe und bin dann voll bei der Sache. Das war schon bei der Matura (Anm.: Abitur) so und auch bei meinem Bachelorstudium.

Dann ist Ihnen die Flexibilität des Masterstudiums tatsächlich sehr entgegengekommen …

Ja, absolut. Einmal habe ich eine Modularbeit (Anm.: Prüfungsleistung) sogar nachts um 3:59 Uhr hochgeladen. Oder zu Silvester, am 31. Dezember, hatten wir eigentlich um 19:00 einen Tisch zum Abendessen reserviert, aber ich wollte noch unbedingt das Modul ‚Recht in der Kommunikationsbranche‘ im alten Jahr abschließen und habe deshalb die Prüfung noch um kurz nach 19 Uhr abgelegt.

Keine Ahnung, was sich die Dozenten gedacht haben und ob das andere Studierende auch so machen. Ich war jedenfalls sehr dankbar für die zeitliche und örtliche Unabhängigkeit im Studium.

Während des Studiums werden alle Prüfungsleistungen online erbracht, die Abschlussprüfung kann allerdings auch vor Ort abgehalten werden. Sie sind sogar extra von Salzburg angereist, um die Prüfung direkt an der FH Burgenland in Eisenstadt abzulegen. Wie haben Sie das erlebt?

Das war eine wirklich gute Entscheidung! Es herrschte eine sehr angenehme Stimmung und ich würde jedem empfehlen, die Prüfung ebenfalls in Präsenz wahrzunehmen.

Apropos. Wie haben Sie sich auf Ihre Abschlussprüfung vorbereitet?

Ich bin ein sehr visueller Typ und habe nicht mit Hilfe der CheckUps (Anm.: digitale Selbstüberprüfungen) gelernt, sondern nochmal alle Module mit Fokus auf die Grafiken und Videos durchgearbeitet. Ich habe mir dann die Kernaussagen eines jeden Moduls zusammengefasst und in Bezug zu meiner Masterarbeit gestellt, um möglichst anwendungs- und praxisorientiert zu lernen.

Küchenfenster mit Post-It - Prüfungsvorbereitung zum Master-Abschluss

Aus Erfahrung wissen wir, dass Studierende häufig sehr nervös in die Abschlussprüfung gehen. Was hat Ihnen geholfen, möglichst entspannt zu bleiben?

Am meisten geholfen hat mir der Prüfungstipp von Dozentin Katharina Malanguka, die auch das Modul ‚Wissenschaftliches Arbeiten‘ betreut. Sie riet mir, meine Präsentation gut vorzubereiten und zu üben. Im ersten Impuls hielt ich das für nicht notwendig. Ich präsentiere beruflich sehr oft und auch gerne, und dachte mir, diese zehnminütige Präsentation muss ich jetzt aber wirklich nicht üben. Insbesondere, da ich mich doch monatelang mit den Inhalten meiner Masterarbeit auseinandergesetzt habe.

Aber mein Partner meinte, wir machen das jetzt trotzdem. Und so habe ich ihm über vier oder fünf Tage hinweg mehrmals täglich meine Präsentation vorgetragen. Im Zuge dessen habe ich gemerkt, dass es gar nicht so einfach ist, sich genau an den zehnminütigen Zeitrahmen zu halten. Also habe ich Folien gestrichen und adaptiert und an den Formulierungen gearbeitet. So lange, bis es wirklich knackig und flüssig lief und ich zufrieden war.

Haben sich die vielen Wiederholungen dann von Angesicht zu Angesicht mit der Prüfungskommission bewährt?

Ja, total. Nachträglich bin ich wirklich froh, dass mein Partner mich dazu ermutigt hat, und würde das aus heutiger Sicht auch jedem ans Herz legen. Selbst wenn es anfangs unangenehm ist, vor anderen Personen wie Partner:in oder Familie zu präsentieren, ist das Feedback und der Blick von außen sehr hilfreich.

Vor der Prüfungskommission stehend hat mir das Wissen viel Sicherheit gegeben, dass ich gut vorbereitet bin, meinen Text kenne und die Folien gut durchdacht sind. Und das wiederum hat sich auf meine Haltung ausgewirkt und mir einen guten Start in die Prüfungssituation ermöglicht.

Der Start war also geschafft. Wie ging es dann weiter? Wie haben Sie die Fragen erlebt, die Ihnen von der Prüfungskommission gestellt wurden?

Eigentlich fängt nach der Präsentation der Masterarbeit erst die tatsächliche Defensio, also die Verteidigung, an. Ich persönlich fand es sehr auflockernd und angenehm, nach meiner Präsentation zuerst Fragen zur Masterarbeit zu beantworten. Einerseits gab mir das die Möglichkeit, mich auf die Prüfer*innen und das Thema einzuschwingen. Andererseits war ich auch inhaltlich mit dem Thema meiner Masterarbeit sehr vertraut und fühlte mich zuversichtlich. Erst danach sind die Prüfer:innen inhaltlich in die Tiefe gegangen und haben Fragen zu den Modulen und Theorien des Studiums gestellt.

Ich denke, es hilft, wenn man die Fragen als fachlichen Austausch oder Gespräch sieht. Als Möglichkeit, seine Masterarbeit mit den Inhalten des Studiums zu verknüpfen. Man muss natürlich vorbereitet sein, das ist klar. Aber die Atmosphäre war entspannt und wertschätzend.

Michael Roither, Julia Gottesheim und Anria Brandstätter nach der Master-Abschluss Prüfung vor der Leinwand der FH Burgenland

Last but not least: Wie haben Sie Ihren Abschluss und Ihre sehr gute Leistung bei der Prüfung gefeiert?

(fröhlich) Belohnt habe ich mich eigentlich schon davor. Noch ehe ich die Prüfung abgelegt hatte.

Mein Partner hatte mir zu Weihnachten Tickets für ein Festival in Norwegen geschenkt, und wir haben den Urlaub noch vor dem Prüfungstermin gebucht, welcher genau in der Woche vor der Defensio stattfand. Mein Umfeld war schockiert und meinte, ich bin verrückt, dass ich so kurz vor der Abschlussprüfung noch Urlaub mache, anstatt zu lernen.

Doch für mich war das Timing letztendlich perfekt. Ich wusste, ich muss mit dem Stoff durch sein, bevor ich nach Norwegen fliege und hatte entsprechend auch alles geplant. Ich war also notgedrungen rechtzeitig fertig mit meiner Prüfungsvorbereitung und hatte während des Festivals dann auch gar keine Lernmaterialien mehr mit. So konnte ich wirklich abschalten und nochmal Energie tanken, ehe ich dann doch wieder nervös nach Eisenstadt fuhr und vor die Kommission trat…

Julia Gottesheim vor einer Lufthansa Maschine vor dem Abflug aus Salzburg zu Ihrer Master-Abschluss Prüfung

… um einen bemerkenswerten Studienabschluss hinzulegen. Haben Sie sich im Anschluss dann trotzdem nochmal eine wohlverdiente Belohnung gegönnt?

Für die Abschlussprüfung war ich mit meiner Mutter angereist. Das war eine ganz bewusste Entscheidung. Ich wollte sie nicht nur als mentalen Support bei mir wissen, sondern ihr diese kleine Reise in das schöne Burgenland als Zeichen meiner Wertschätzung und zum Dank zurückgeben. Sie und mein Vater haben mir den Weg bis hierher ermöglicht.

Nach der Prüfung fuhren wir nach Wien und meine ganze Familie kam inklusive meines Partners nach, um mit mir zu feiern.

Möchten Sie anderen Studierenden oder Interessent:innen noch etwas mit auf den Weg geben?

Die Motivation hab ich mir ganz selbst geschaffen, und das muss auch jeder für sich selbst schaffen. Mir wurden mehr Steine in den Weg gelegt, als ich oftmals wieder wegrollen konnte, dennoch hab ich einen Weg gefunden, über die Steine drüber zu klettern. Und wo ein Wille da ein Weg – manchmal ist der Weg halt länger oder holpriger, aber das Ziel ist dasselbe.